Die Zeit der Emigration war für Mann eine Phase großer Produktivität, Anerkennung und Erfolge. Auch wenn Lotte in Weimar sicher kein Bestseller war, hatte Thomas Mann mit diesem Roman einen Anspruch bekräftigt: Sich an den Klassiker Goethe wagen heißt, es mit ihm aufnehmen zu wollen. Mann erfreute sich bester politischer Kontakte, wusste Mäzene wie Agnes E. Meyer auf seiner Seite. Im privaten Rückzugsraum seines Anwesens, das durch die Kinder von Michael, Frido und Toni, noch lebendiger wurde, beendete er 1942 sein biblisches Romanprojekt mit Joseph, der Ernährer. Mann lebte allerdings nicht zurückgezogen, sondern entfaltete eine rege politische Publizistik und in seinen monatlichen Rundfunkansprachen in der BBC ließ er es an Deutlichkeit Nazideutschlands gegenüber nicht missen. Erika, Klaus und Golo meldeten sich zur Army - Thomas und Katia Mann waren stolz darauf, die Kinder in dieser Uniform zu sehen. Im Jahr 1944 erhielten die Manns die amerikanische Staatsbürgerschaft. Klaus Mann berichtete von seinen Erfahrungen in Italien und im zerstörten Deutschland des Jahres 1945, Golo arbeitete am Wiederaufbau des Rundfunks in Frankfurt mit. Sollte Thomas Mann nun nach Deutschland zurückkehren wie dies zuweilen mit polemischem Unterton gefordert wurde? Zu tief saß nicht nur bei Erika das Misstrauen gegenüber demjenigen Deutschland, das noch von den Alliierten gebändigt werden musste und in dem die Nationalsozialisten und ihre Mitläufer zu häufig davon kamen. Sehr vorsichtig und kurz sind deshalb die ersten Stippvisiten auf westdeutsches Territorium.